Häufige Fragen zum Bauprojekt

Gebäude und Stadtbild

Nach aktueller Planung ist frühestens 2026 Baubeginn der Hauptphase. Eine Ausnahme bildet das Studierenden-Service-Center, welches bereits bis Ende 2023 fertig sein soll.

Das Stadtbild wird im Ganzen attraktiver werden. Beispielsweise wird es im Bereich des Löhrtors mehr Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität geben. Es wird auch über Sitzstufen nachgedacht, die das Ufer der Weiß erlebbar machen. Diese haben sich im Bereich der Sieg zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.

Nein, die Universität folgt einer Zwei-Standorte-Strategie. In Zukunft soll es den innerstädtischen Campus sowie den naturwissenschaftlichen Campus auf dem Haardter Berg geben. Andere Standorte werden aufgegeben.

Die Fakultäten I,II und III werden in der Innenstadt am Campus Unteres Schloss angesiedelt. Die Fakultäten IV und V sowie die Universitätsverwaltung auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße am Haardter Berg.

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Der Campus in der Innenstadt wird sich von der Friedrichstraße über das Obere Schloss bis zum Löhrtor erstrecken. So wird eine direkte Verbindung von Unter- zur Oberstadt geschaffen.

Das ehemalige Geschäftshaus Hettlage soll zukünftig die Teilbibliothek der Fakultäten I und II in der Siegener Innenstadt beheimaten und eine wichtige Scharnierfunktion zwischen Unter- und Oberstadt erfüllen. Hierzu startete im Frühjahr 2023 der Architektur-Wettbewerb zur Umsetzung des Raumprogramms. Weitere Informationen erhalten im Bauportal der Universität Siegen.

Das Konzept für das rund 10.000 m² große, ehemalige Karstadt-Gebäude in der Siegener Innenstadt sieht eine Nutzung mit verschiedenen Modulen vor. Die Mischung aus Einkauf, Gastronomie und Kultur/Bildung soll ganzjährig und jeweils über den ganzen Tag hinweg für eine hohe Frequenz sorgen. Zur Zielgruppe zählen Bürger*innen, Universitätsangehörige und externe Gäste. Weitere Informationen erhalten im Bauportal der Universität Siegen.

Verkehr

Das Thema Parken stellt eine Herausforderung dar, der sich die Universität Siegen gemeinsam mit der Stadt Siegen (und weiteren Partnern) aktiv stellt. Hierzu wurde ein Verkehrsgutachten erstellt. Erklärtes Ziel ist eine verträgliche Lösung zum Vorteil aller Betroffenen.

Der Umzug großer Teile der Universität in die Innenstadt bringt neue Herausforderungen für die Abwicklung der infolgedessen auftretenden Verkehre mit sich. Jedoch hat eine Mobilitätsbefragung aller Studierenden und Beschäftigten der Universität Siegen aus dem Jahr 2017 gezeigt, dass durch den bereits erfolgten Umzug der Fakultät III (Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht) in die Innenstadt ein Wechsel in der Verkehrsmittelwahl vom privaten Pkw auf den Umweltverbund, insbesondere zugunsten des ÖV und des Zufußgehens, stattgefunden hat.

Ziel ist, dass der Autoverkehr außerhalb des Innenstadt-Campus stattfindet, Studierende also nicht Parkplätze in direkter Nähe zu den neuen Campus-Standorten nutzen, sondern dezentral parken, wenn sie auf das Auto angewiesen sind. Deshalb ist ein Kern-Anliegen des Projekts, für Studierende die Attraktivität des ÖPNV und des Fahrrads zu erhöhen. Dazu soll u.a. das ÖPNV-Konzept angepasst werden, um dem neuen Bedarf zu entsprechen. Es soll deutlich weniger UX-Linien auf den Haardter Berg geben, stattdessen ist an einen Shuttle-Bus gedacht, der regelmäßig zwischen den dezentralen Parkhäusern und dem Campus pendelt.
Zum Verkehrskonzept

Der Baubeginn an den neuen Standorten Campus Nord (Friedrichstraße) und Campus Süd (Häutebachweg / Löhrtor) kann bei optimalem Verlauf ab 2024 erfolgen. Es wird dann voraussichtlich drei bis vier Jahre dauern, bis es zu einer Nutzung durch die Universität kommt – eine Schätzung wäre das Jahr 2028. Die Parkhäuser müssen dann zur Verfügung stehen, wenn die Nutzung der neuen Standorte beginnt, der Bau wird also frühestens in einigen Jahren beginnen.

Die Universität muss für das Projekt einen Stellplatznachweis erbringen, in diesem Nachweis werden die neuen Tiefgaragen, angemietete Stellplätze sowie die drei dezentralen Parkhäuser berücksichtigt. Die genannten Zahlen sind deshalb diejenigen Stellplätze, die die Universität rechnerisch benötigt.

Jedoch ist in den dezentralen Parkhäusern eine Mehrfach-Nutzung geplant. Diese könnte sich z.B. nach Zeitfenstern orientieren, also in den Abendstunden oder am Wochenende für die Öffentlichkeit verfügbar sein. Wenn eine Veranstaltung in der Siegerlandhalle ist, kann das Parkhaus dafür verwendet werden. Ebenso ist denkbar, die Nutzung durch die Universität in den vorlesungsfreien Zeiten zu reduzieren und andere Nutzungen zu ermöglichen.

„Wenn man Parkraum schafft, sollte dieser auch Tag und Nacht genutzt werden können, also nicht nur für die Universität reserviert sein“, sagt Verkehrsplaner Dr.-Ing Michael M. Baier (BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Aachen).

Die Tiefgaragen am Campus Nord dienen auch dazu, den hier wegfallenden Parkraum zu kompensieren – hier werden also Stellplätze für die Universität geschaffen, aber auch für die Firmen und Anwohner, die bisher dort Stellplätze gemietet haben.

Ja. Für den Stellplatznachweis ist eine Berechnung erstellt worden, die von mehreren Faktoren ausgeht. Ein entscheidender Faktor ist die Frage des Nutzerverhaltens. Bei einer Mobilitätsbefragung 2017 nach dem Umzug der Fakultät III ins Untere Schloss war festzustellen, dass viele den ÖPNV statt des Autos nutzen – weil die Notwendigkeit der Fahrt zum Haardter Berg wegfällt. Dieser Effekt wird sich durch die Zwei-Standort-Strategie noch deutlich verstärken. Andere Verkehrsmittel (ÖPNV, Fahrrad) werden viel mehr als heute genutzt werden. „Wir haben festgestellt, dass sich bereits durch die Nutzung des Unteren Schlosses das Verhalten der Nutzer ändert – diesen Effekt und die verstärkte Nutzung von alternativen Verkehrsmitteln erwarten wir nun wieder“, sagt Dr. Baier.

Hinzu kommt, dass zukünftig Teile der Hochschullehre mehr als vor Jahren auf digitaler Ebene stattfinden werden – ebenso werden Beschäftigte der Universität Teile ihrer Arbeit im Home Office erledigen. Der Bedarf nach Parkplätzen sinkt also durch das Anwachsen der digitalen Elemente in der Hochschul-Welt.

Der Innenstadt-Campus ist in direkter Nähe zum Siegener Hauptbahnhof gelegen. Hier folgt bereits Ende 2021 der Anschluss an das IC-Netz (Verbindung Frankfurt-Münster). Die Zwei-Standort-Strategie der Universität bewirkt, dass künftig der große Innenstadt-Campus mit drei Fakultäten, der Mensa und der Bibliothek in fußläufiger Nähe zu zentralen Knotenpunkten des ÖPNV (Hauptbahnhof, ZOB) liegt. Der Bahnhof wird also mehr denn je zum Drehkreuz, dadurch wird die Verkehrsbelastung durch An- und Abreise per Auto reduziert.

Ziel ist, dass der Autoverkehr außerhalb des Innenstadt-Campus stattfindet, Studierende also nicht Parkplätze in direkter Nähe zu den neuen Campus-Standorten nutzen, sondern dezentral parken, wenn sie auf das Auto angewiesen sind. Deshalb ist ein Kern-Anliegen des Projekts, für Studierende die Attraktivität des ÖPNV und des Fahrrads zu erhöhen. Dazu soll u.a. das ÖPNV-Konzept angepasst werden, um dem neuen Bedarf zu entsprechen. Es soll deutlich weniger UX-Linien auf den Haardter Berg geben, stattdessen ist an einen Shuttle-Bus gedacht, der regelmäßig zwischen den dezentralen Parkhäusern und dem Campus pendelt. Mit zusätzlicher Unterstützung des Landes und des Bundes kann ein Verkehrskonzept entwickelt werden, das beispielgebend für vergleichbare Städte wie Siegen ist.

„Es geht darum, dass es für Studierende attraktiver ist, auf den ÖPNV (Semestersticket) umzusteigen oder mit dem Fahrrad zu fahren, sodass sie direkt bis auf den Campus fahren können. Wer Bus oder Fahrrad fährt, hat Vorteile, das macht diese Verkehrsmittel attraktiv“, erklärt Dr. Michael M. Baier.

Das Konzept basiert auf der Idee der „letzten Meile“, deshalb sollen die drei dezentral gelegenen Parkhäuser dazu beitragen, die Innenstadt verkehrstechnisch zu entlasten. Von den Parkhäusern können Studierende, Beschäftigte sowie natürlich auch Bürgerinnen und Bürger via ÖPNV, zu Fuß oder per Fahrrad die letzten Meter in die Innenstadt zurücklegen.

Hierfür muss die „letzte Meile“ auch attraktiv und sicher gestaltet werden – mit entsprechenden (asphaltierten) Wegen, Beleuchtung und Einsehbarkeit.

Natürlich werden nach wie vor Studierende und Beschäftigte mit dem Auto anreisen, weil sie darauf angewiesen sind. Dafür möchte die Universität gute Möglichkeiten schaffen. Das Mobilitätskonzept richtet sich aber nicht nur an Studierende oder Beschäftigte der Universität, auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt werden von den neuen Angeboten profitieren. Darüber hinaus könnte die ganze Hochschulregion, das sind die umliegenden 6-7 Landkreise, besser über den ÖPNV an das Oberzentrum Siegen angebunden werden – diese neuen Verbindungen stehen allen zur Verfügung. Von der Idee von mehr Uni in der Stadt können so noch viel mehr Bürgerinnen und Bürger, die ganze Region, profitieren.

Der Innenstadt-Campus mit drei Fakultäten ermöglicht kurze Wege zwischen den einzelnen Standorten – vom Campus Nord über das Untere Schloss zum Campus Süd. Diese kurzen Wege sind ideal zu Fuß oder per Rad zu erreichen.

Für Studierende wie für Beschäftigte der Universität werden der ÖPNV und das Fahrrad die attraktivsten Verkehrsmittel werden. Dafür müssen im Projekt entsprechende Leistungen erbracht werden, beispielsweise müssen Radwege geschaffen werden und sicher sein.

Wer mit dem Rad fährt, kann dieses direkt auf dem Campus abstellen. Dafür werden Fahrrad-Garagen geschaffen. Hier sind Ladestationen für E-Bikes vorgesehen, ebenso Repair-Stationen, Umkleideräume und mehr. Die Campus-Standorte werden weitgehend autofrei, der Häutebachweg wird eine Fahrradstraße. Studierende wie Beschäftigte haben also Vorteile, wenn sie auf umweltbewusste Verkehrsmittel umsteigen. „Damit möchten Stadt und Universität zur Verkehrswende beitragen und einen Teil zum Klimaschutz leisten“, erklärt Ulf Richter, Kanzler der Universität Siegen.

Bereits heute gibt es in anderen Städten innovative Konzepte, um beispielsweise E-Bikes oder E-Scooter zu mieten – für Minuten, Stunden oder Tage. Angesichts des heute bereits existierenden Booms im Bereich der E-Bikes ist davon auszugehen, dass diese in ein paar Jahren noch stärker auf dem Markt sind und das Angebot größer wird, damit auch die Preise für Pedelecs sinken.

Umwelt und Klimaschutz

Im Gegenteil. Der Bereich am Löhrtor etwa wird zur „grünen Lunge“ des Campus. Teile der Weiß werden renaturalisiert und es entstehen Grünflächen, die zum Verweilen einladen.

Mehr Studieninteressierte werden Siegen als Studienort wählen. Die steigende Attraktivität der Stadt wird dazu führen, dass mehr Studierende sich auch mit der Stadt verbunden fühlen und sich entsprechend verhalten und für Siegen engagieren. Studierende werden sich nach ihrem Studium gerne auch in Siegen ansiedeln. Das kommt der Stadt und Wirtschaft zu Gute. Gute Akademiker bleiben in Siegen und dem Fachkräftemangel wird entgegengewirkt was sich zum Beispiel positiv auf den Fachärztemangel auswirken kann. Es ist davon auszugehen, dass sich in Hinblick auf Lärm und Verschmutzung (außer während der konkreten Bauphasen) keine bedeutende Änderung in Siegen ergeben wird. Bereits heute wohnen Studierende in der Stadt, lernen am Campus Unteres Schloss und verbringen ihre Freizeit in der Innenstadt. 

Bei den neu entstehenden und umzubauenden Gebäuden an den beiden geplanten Campus-Standorten steht das Thema Nachhaltigkeit absolut im Fokus. Das ambitionierte Ziel ist es, einen klimaneutralen Campus in der Siegener Innenstadt zu schaffen. Wo immer es möglich ist, gilt es Bestandsgebäude zu erhalten und aufzuwerten. Außerdem sollen etwa Nachhaltigkeitszertifizierungen wie die neuesten Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und des vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) entwickelten Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesbauten (BNB) eingehalten werden. Hierzu müssen die Gebäude ökologische, ökonomische, soziokulturelle, funktionale und technische Qualitätskriterien erfüllen. Um den Klimawandel aufzuhalten, ist aktives Umdenken auch im Bereich der Mobilität unabdingbar. Daher ist für die Siegener Innenstadt ein Mobilitätsmix-Angebot für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Siegen geplant. Dazu gehören etwa mehr als 1.400 Stellplätze für Fahrräder, E-Bikes und Lastenräder und Ladeinfrastrukturen für e-Bikes und e-Autos. Darüber hinaus bedeutet die Reduktion auf zwei Standorte auch eine Optimierung im Öffentlichen Personennahverkehr. Etwa dreißig Prozent weniger Busse müssen eingesetzt werden, um Studierende, Lehrende und Beschäftigte zum Campus zu bringen.

Neben den nutzungsspezifischen Anforderungen hat die Universität auch klare Leitplanken hinsichtlich des Klimaschutzes gesetzt. Bereits im Vorfeld wurden Fachplaner zum Thema Nachhaltigkeit eingebunden, die ein Energiekonzept entwickelten. Dieses ist Teil des Wettbewerbs, um sicherzustellen, dass die Zielrichtung die richtige ist und den Anforderungen der klimaneutralen Landesverwaltung entsprochen wird. Bestandteile des Energiekonzepts ist geplante Einsatz erneuerbarer Energien, zum Beispiel Photovoltaik,  beim Betrieb des Gebäudes. Aber auch sogenannte graue Energie, die bereits im Bauwerk steckt, soll weiterhin genutzt werden, indem möglichst große Teile der Bausubstanz sollen erhalten bleiben. Unter grauer Energie versteht man die Energie, die zur Gewinnung von Materialien, zur Herstellung, Verarbeitung und dem Einbau von Bauteilen etc. bei der Errichtung eines Gebäudes aufgebracht wurde. Darüber hinaus ist es Wunsch der Universität dort, wo es möglich ist, klimafreundliche Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu verwenden.

Einzelhandel, Gastronomie und Kultur

Die Mensa wird das Gastronomie-Angebot in der Siegener Innenstadt erweitern. Mit dem Umzug weiterer Fakultäten der Universität kommt auch mehr potenzielle Laufkundschaft für die bestehende Gastronomie in die Stadt. Außerdem hat die Mensa deutlich begrenztere Öffnungszeiten als die umliegende Gastronomie.

Mit dem Projekt kommen mehr potenzielle Kunden in die Stadt und die Standortattraktivität wird im Allgemeinen erhöht. Eine höhere Frequentierung der Oberstadt bedeutet auch eine bessere Sichtbarkeit des Einzelhandels. Dies spiegelt auch eine Umfrage der IHK Siegen unter Siegener Unternehmen und Einzelhandelsbetrieben wider.

Ja, es wird einen kulturellen Wandel geben. Aber dieser wird zu einer Verbesserung der Infrastruktur in der Altstadt führen, was zum Beispiel den Lebensmitteleinzelhandel oder den ÖPNV angeht. Davon profitieren alle Anwohner.

Wohnen und Mieten

Unabhängig vom Bauprojekt ist davon auszugehen, dass die Mieten in der Innenstadt – analog zur bundesweiten Entwicklung der Mietpreise - langfristig steigen werden. Seit Jahrzehnten verteilt sich der studentische Wohnraum auf das gesamte Stadtgebiet und es bleibt abzuwarten, ob sich dies durch den Umzug der Universität in die Innenstadt merklich ändern wird. Dagegen spricht, dass die Universität künftig deutlich besser mit dem ÖPNV erreichbar sein wird, so dass es nicht erforderlich ist, in der Nähe zu wohnen, wie es in vielen anderen Städten auch der Fall ist.

Es wird einen Wandel in Richtung Urbanität geben. Dies kann aber auch für Familien eine sehr attraktive Umgebung sein, wie man an Städten wie Köln oder Berlin sieht. Aufenthalts- und Lebensqualität in der Stadt werden sich verbessern. Hier muss man eine Entscheidung fällen, wo und wie man mit seiner Familie leben will und dann ggf. höhere Mieten in Kauf nehmen. Ansonsten bietet Siegen viele attraktive angrenzende Wohngebiete, wie z. B. Kaan-Marienborn, in denen ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht. Der Ausbau des ÖPNV sichert ausreichend Anbindung an die Innenstadt. Darüber hinaus gibt es ausreichend Vermieter, die lieber an Familien als an Studierende vermieten.